Audiosystem in VW Polo 6R
Ich möchte hier ein Einbaubericht zum Thema Audiosystem in einem VW Polo 6R
Zweitürer vorstellen.
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1. Konzept und Komponentenauswahl
Beim
Aufstellen des Gesamtkonzepts und bei der Komponentenauswahl habe ich
mich nach folgenden Kriterien/Anforderungen orientiert:
- die Anlage muss richtig laut und druckvoll spielen, ohne dabei angestrengt zu wirken
- Hauptmusikquellen (zu 99%) sind AAC- und mp3-Dateien von USB-Medien (Stick/Disk/iPod/iPhone). CD-Wiedergabe spielt keine Rolle
- Schnelle und komfortable Suche/Navigation auf USB-Medien mit umfangreichen AAC und mp3 Sammlungen (das können wirklich
nur ganz wenige Headunits)
- Wiedergabe soll für den Fahrer optimiert sein (ich fahre meistens alleine)
- Bereits vorhandenen Komponenten (Endstufe, Subwoofer) sollten weiter verwendet werden
- Systemintegration mit Navi, Parkdistance, Bluetooth, Multifunktionslenkrad u.ä. spielt keine Rolle
- Kofferraum soll möglichst nutzbar, unverbaut bleiben
- ein Teil der Anlage sollte mittelfristig in ein anderes Auto umziehen
- Trotz der hohen Ansprüche sollte das ganze als Low-Cost Projekt abgeschlossen werden - gute gebrauchte Komponenten
sind willkommen
- alles wird in eigener Regie eingebaut
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Da
aus meiner Sicht die Werkssysteme ungeeignet sind darauf ein
Audiosystem aufzubauen (unbrauchbare Lautsprecher, magere Leistung
fehlende Cinch-Ausgänge, schlechte USB-Steuerung,...), habe ich mich
entschieden, das Geld für die Werksanlage (480,- EUR für das billigste
Radio mit 2 Lautsprechern) zu sparen und das Auto ohne Werkssystem zu
bestellen. Das bedeutet aber, dass das Auto ab Werk ohne
Lautsprecherkabel, Stromversorgung, Antenne und hintere
Lautsprecherträger ausgeliefert wird - alles muss neu gekauft und
verlegt werden. Nach langer Recherche habe ich mich für folgende
Komponenten entschieden:
Radio: Kenwood KIV-700 (Digital Media Receiver ohne CD-Laufwerk), optimiert für USB/iPod Wiedergabe
- günstig (ca. 250,- EUR)
- perfekte USB/iPod Steuerung (schnelle Suche mittels Kenwood Music Editor Lite Datenbank)
- unterstützt mp3 und AAC Format (wichtig für iTunes-Benutzer)
- Laufzeitkorrektur
- drei Vorverstärkerausgänge (Front/Rear/Sub) mit High-Pass und Low-Pass Filter
- unterstützt USB-Hub (gleichzeitiger Anschluss mehrerer USB-Medien + iPod)
Antenne: aktive Stoßstangenantenne von MB SLK, sie wird unsichtbar unter die Stoßstangenverkleidung verbaut
gekauft
bei MB für 117,- EUR (MB Bestell-Nr. lautet: Stoßstangenantenne A 170
820 00 75 + Antennenverstärker A 170 820 00 89)
Frontsystem: Eton A1 Adventure
- 16cm TMT-Chassis (Einbautiefe nur 50mm) eingebaut in den Türen auf MDF-Adapterringe
- 28mm HT-Kalotten eingebaut in Alukugel und an die Spiegeldreiecke auf den Fahrer ausgerichtet befestigt
- modifizierte Frequenzweiche (Anschluss an 4-Kanal Endstufe / Bi-Amping)
gekauft in Klangfuzzis-Forum (zusammen mit den Alukugeln) für 200,- EUR
Frontendstufe: Signat RAP 2 (4x70W @4Ohm) HT und TMT wird getrennt per modifizierte Bi-Amping Frequenzweichen angesteuert
übernommen aus meinen alten Toyota Camry
Rearsystem: Eton A2 Tieftöner als "Kickbässe"
- 16cm TMT-Chassis (Einbautiefe nur 50mm, ähnlich wie die A1-Chassis, allerdings anders abgestimmt) eingebaut unter
die hintere Seitenverkleidung auf MDF-Adapterringe
gekauft in eBay für 100,- EUR
Rearendstufe: Signat RAP 4 (2x75W @4Ohm)
gekauft in eBay für 20,- EUR
Lautsprecherträger für das Rearsystem: sie werden hinten unter die Seitenverkleidung eingebaut
gekauft bei VW für 50,- EUR
Subwoofer: Kicker
- 10" Chassis Kicker Solo-Baric S10D, übernommen aus meinen alten Subwoofer 10" Kicker Solo-Baric
- ein geschlossenes 38 Liter Reserveradmulde-Gehäuse, gekauft in eBay für 52,- EUR
Subwooferendstufe: Signat RAP 4 gebrückt (1x220W @4Ohm)
gekauft in eBay für 27,- EUR
Stromverteilerblocks: für Plus- und Minusleitungen. Ich möchte eine zentrale +/- Stromversorgung haben, um alle Komponenten
(inkl.
Radio) von einem Punkt zu versorgen und dadurch potentielle
Störschleifen (unterschiedliche +/- Abgriffpunkte) zu vermeiden.
gekauft bei Conrad für 2x6,- EUR
Dazu
kommt der ganze Kleinkram wie Stromkabel, Lautsprecherkabel,
Cinchkabel, Antennenkabel, Triggerkabel, Dämmung, Adapterringe,
Montageplatten, Lack, Crimpstecker (ich schätze es zusammen auf weitere
200,- EUR) plus sehr viel Arbeit und Geduld.
Da
ein späterer Einbau eines Prozessors nicht ausgeschlossen ist, werden
die Frequenzweichen nicht in der Tür, sondern im Kofferraum eingebaut
und von da aus getrennte HT/TMT-Lautsprecherkabel zu den Türen verlegt.
Dadurch ist eine spätere Vollaktivierung ohne große Umbauten möglich.
Soweit die Theorie. Und wie sieht es in der Praxis aus? Hier die entsprechenden Bilder und Details dazu:
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Übersichtsbild.
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So sehen die zu verbauenden Komponenten auf einem "Gruppenfoto" aus.
Es fehlt nur noch das Radio, das Sub-Gehäuse und die Antenne.
Die RAP 3 wird natürlich durch die RAP 2 ersetzt (sie steckt ja noch in dem alten Auto).
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So
habe ich mir den Einbau im Kofferraum vorgestellt. Glücklicherweise
kommt der Polo ab Werkt mit einer großen Reserveradmulde und einem
Doppelboden. Sie eignen sich sehr gut zum Einbau des Subwoofers und der
Endstufen unter dem Doppelboden. Das Sub-Chassis wird in ein rundes
Sub-Frame eingebaut und in die Reserveradmulde eingesetzt. Die
Endstufen, Frequenzweichen und Stromverteiler werden auf eine
ausgeschnittene Montageplatte (unteres Doppelboden) geschraubt, die
über dem Sub-Frame auf dem Boden des Kofferraums liegt. Alle Endstufen
sind mit den Anschlußfeldern nach hinten ausgerichtet, damit ich nach
dem Anheben der Montageplatte bequem an die Schalter und Trimmpotis
drankomme. Das ganze passt unter den oberen Doppelboden, der leicht
modifiziert wird, um den Subwoofer akustisch an den Innenraum
anzukoppeln.
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Hier
das ganze in Seitenansicht. Der obere Doppelboden wird leicht
modifiziert -> an der hinteren Kante um ein paar Zentimeter gekürzt.
So entsteht zwischen der Rücksitzlehne und dem Doppelboden ein Spalt
(ca. 8x90cm), dass eine genügende akustische Ankopplung des Subwoofers
an den Innenraum garantiert.
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2. Ausgangssituation/Auslieferungszustand
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Das Auto wird ab Werk mit einer 1-DIN Blende ausgeliefert
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Der 1-DIN Einbauschacht nach dem Entfernen der Blende - wie erwartet keine Radiokabel in Sicht..
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Das
Auto wurde ohne die hinteren Lautsprecherträger ausgeliefert. Diese
müssen extra gekauft werden (nur wenn man hinten zusätzliche
Lautsprecher/Kickbässe einbauen möchte)
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Kofferraum mit dem oberen Doppelboden
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Der untere Doppelboden sitzt etwa 10cm tiefer als der obere
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So sieht es unter dem unteren Doppelboden aus...
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...
und so nach dem Leeren der Reserveradmulde. Auf der rechten Seite in
der Mulde gibt es eine Schraube, wo man das Massekabel anschließen
kann.
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3. Vorbereitung
3.1 Hochtöner
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Eton A1 Adventure Hochtöner (CX 280) mit den Alukugeln.
Die Montagelöcher werden versetzt, um die Hochtöner optimal auf den Fahrer auszurichten.
Die Kugeln werden glatt gespachtelt und Anthrazitschwarz (Farbton wie die Spiegeldreiecke) lackiert.
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Alukugeln mit den neuen Löchern und Montagematerial (Gewindemuffe M10x1 von OBI).
Die alten Löcher werden einfach mit Nieten verschlossen und zugespachtelt.
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So sieht das ganze nach dem Lackieren aus. Hier kann man die Nieten gut sehen.
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Um das Rausdrücken des HT-Chassis aus der Kugel zu vereinfachen, habe ich hinten/mittig eine kleine 3mm Bohrung/Öffnung gemacht.
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Die Kugel montiert auf ein Spiegeldreieck.
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Ein Spiegeldreieck "von hinten".
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Lautsprecherträger
für die hinteren Seitenteile. Sie müssen nachbestellt werden, wenn ab
Werk keine Lautsprecher installiert sind.
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Zur Verstärkung der Aufnahmen habe ich vorne MDF-Ringe...
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... und hinten Stahl-Ringe befestigt
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Reserveradmulde-Gehäuse ausgeschnitten und lackiert. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 55cm und ist 21cm hoch.
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Ein
"Loch" in dem Unterboden erlaubt das Versenken der Blechwölbung in der
Mulde. Das Loch ist natürlich von innen luftdicht abgeklebt.
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Der letzte Blick in das Gehäuse vor der Chassismontage (hier kann man die Abdeckung des Lochs im Unterboden sehen).
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Das Sub-Chassis und das Schutzgitter eingebaut.
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Oberer Doppelboden aus MDF 10mm, ausgeschnitten und lackiert.
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Die
draufgeklebte Leiste ist ebenfalls aus MDF 20x60mm. Sie verhindert das
Rutschen des Kofferrauminhaltes in den Spalt zw. der Rücksitzlehne und
dem Doppelboden. Von unten sind zwei kleine Stücke MDF draufgeklebt, die
das Verrutschen des Doppelbodens verhindern.
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Unterer Doppelboden aus MDF 10mm, ausgeschnitten und lackiert.
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Endstufen, Frequenzweichen, Stromverteilerblocks und Triggersignalverteiler montiert auf den unteren Doppelboden.
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Die Verdrahtung ist fast komplett (fehlt nur noch der Antennenverstärker).
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Alle Lautsprecherkabel werden bequem an die Lüsterklemme angeschlossen.
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Die meiste Arbeit bestand in der Verdrahtung der auf Bi-Amping modifizierten Frequenzweichen.
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Zuerst
musste ein Anschlußkabel zum Zündplus gelegt werden. Ich habe es an das
Zigarettenanzünderkabel direkt in dem Sicherungskasten angeschlossen.
Es liegt direkt hinter der Sicherung Nr. 42 (obere Reihe ganz rechts -
blau, 15A)
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Dazu
musste der Sicherungskasten ausgebaut werden. Das war eine der
"fummeligsten" Aufgaben - die Platzverhältnisse sind sehr eng und der
Kabelstrang sehr steif
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Das
gesuchte Kabel (rot-gelb) wurde durchtrennt, mit einem zusätzlichen
Kabel zum Radio (grün-gelb) verbunden und zusammengesteckt
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Alle Kabel bis zum Radioschacht gelegt. Von links:
- Zündplus (grün-gelb) vom Sicherungskasten
- Masse (braun) vom Kofferraum/Verteilerblock
- Dauerplus (grün-gelb) vom Kofferraum/Verteilerblock
- Einschaltsignal (blau) zum Kofferraum/Verteilerblock
- Cinchkabel zum Kofferraum
- Antennenkabel zum Kofferraum
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Das
Radio passt relativ gut zu dem Polo-Armaturenbrett. Es war die
zweitgrößte Herausforderung das Radio mit der Unmenge von Kabel
dahinter in das kleine Schacht reinzuquetschen
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Die Beleuchtungsfarbe des Radios lässt sich optimal an die Beleuchtung des Polos anpassen
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Die
Hochtönerkugeln wurden optimal auf den Fahrer ausgerichtet - hier ein
Blick auf den rechten Hochtöner vom Fahrersitz. Die Befestigungslöcher
in der linken und rechten Kugel sind asymmetrisch gebohrt.
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Die gewählte Lackfarbe für Hochtönerkugel ist recht gut getroffen - unauffällig und dem Armaturenbrett sehr ähnlich
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Hier noch die linke Seite...
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...und ein mal die Gesamtsicht
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Die
größte Herausforderung bei dem Umbau war das Einziehen der
Lautsprecherkabel in die Tür. Dazu musste ich die Stecker zw. Türholm
und Tür modifizieren. Zum Glück sind sie nicht vollständig belegt und
durch Aufbohren einiger Pins kann man Platz für die Lautsprecherkabel
schaffen. Die rechte Seite ist einfach - dort gibt es weniger Kabel.
Der Stecker ist nur zur Hälfte belegt, man kann ein großes Loch bohren.
Linker Stecker ist sehr knapp und fummelig - nur wenige Pins sind frei
und man muss einzelne freie Plätze aufbohren.
Wären ab Werk zumindest die Tiefmitteltöner-Kabel verlegt, würde ich
mir diese Arbeit sparen, die vorhandenen Lautsprecherkabel nehmen und
die Kugel an die A-Säulen anstatt an die Spiegeldreiecke befestigen
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Hier das Gegenstück aus dem Türholm
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Beim
Aufbohren unbedingt auf die benachbarten Pins und Deckungsgleichheit
der Löcher achten. Löcher mit 4mm Durchmesser sind ausreichend für ein
1,5qmm aufgetrenntes Lautsprecherkabel
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Lautsprecherkabel werden in die Gummihülle eingezogen
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Die
Tiefmitteltöner werden auf die MPX-Adapterringe befestigt und mit einem
Schaumstoffstreifen gegen die Türverkleidung abgedichtet. Die Tür wurde
mit Alubutyl gedämmt. Die MPX-Ringe wurden vorher gestrichen (Schutz
vor der Feuchtigkeit)
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Die Türverkleidung wurde dezent mit Alubutyl gedämmt
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Die
hinteren Lautsprecherträger werden unter die Seitenverkleidungen
eingebaut. Das Seitenblech, der Lautsprecherträger und die
Seitenverkleidung wurden mit Alubutyl gedämmt. Die MDF-Ringe wurden
gestrichen (Schutz vor Feuchtigkeit)
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Die Kickbässe werden ähnlich wie die Tiefmitteltöner auf die MDF-Adapterringe befestigt
und mit einem Schaumstoffstreifen gegen die hintere Seitenverkleidung abgedichtet.
Die Seitenverkleidung wurde ebenfalls mit Alubutyl gedämmt.
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Subwoofer eingesetzt in die Reserveradmulde. Um das Übertragen der Gehäusevibrationen auf die Karroserie zu mildern habe
ich unter dem Subwoofer "Dämmstreifen" draufgeklebt.
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Mercedes-Wurfantenne mit dem passenden Verstärker. Sie wird unsichtbar unter die Stoßstangenverkleidung eingebaut
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Dazu kommt noch ein 5.5m Antennenverlängerungskabel und ein Hirschmann Plus - DIN Adapterkabel (gekauft bei ACR)
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Die Wurfantenne wird unter die Stoßstangenverkleidung befestigt
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Antennenkabel (links) wird durch die vorhandene Öffnung für die Beleuchtung-/PDC-Leitungen (rechts) geführt...
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... und mit Heißkleber an die Verkleidung befestigt. Links das weisse Ende der UKW-Antenne
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Rechts das schwarze Ende der UKW-Antenne und die MW-Antenne
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Nach
dem Feintuning (siehe Kapitel 5) wurde die komplette Montageplatte in
den Koffer reingelegt und alles endgültig angeschlossen - es funzt!!!
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Oberer Doppelboden passt auch
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Das
beziehen des Boden mit Filzstoff habe ich mir gespart, ich habe einfach
eine Kunststoffschalle aus dem VW-Zubehörprogramm genommen (die wollte
ich sowieso haben)
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5. Feintuning / Abstimmung
5.1 Endstufen
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Ich
habe ganz bewusst die komplette Elektrik (Endstufen, Frequenzweichen,
Stromverteilung,..) auf eine Montageplatte befestigt, die zum
Feintuning und Systemabstimmung zuerst als ein "Modul" in den Innenraum
auf den Beifahrersitz gelegt werden kann. Dadurch habe ich die
Möglichkeit alle Parameter wie Verstärkungsfaktor, Balance, Phase
und Trennfrequez vom Fahrersitz aus - also von der Hörposition -
optimal einzustellen. Somit kann ich die Auswirkung jedes kleinsten
Drehs an jedem beliebigen Regler sofort hören und muss nicht wegen
jeder kleinen Veränderung aussteigen und zum Kofferraum laufen. Erst
nach der abgeschlossenen Abstimmung wird diese Montageplatte in den
Kofferraum eingebaut und alle Verbindungskabel sauber verlegt. Das war
mir besonders wichtig, denn in der Feinabstimmung der einzelnen
Parameter aufeinander steckt sehr viel Potential. Dabei brauche ich
kein Messequipment, ich verlasse mich auf meine Hörerfahrung, passende
Musik-/Testsignale und auf meine Ohren - was für meine Ohren richtig
ist IST RICHTIG!!!
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5.1.1 Frontendstufe
- Hochpass und Tiefpass ausschalten (Hochpass wird im Radio gesetzt - siehe Kapitel 5.2)
- Verstärkungsfaktor an den Radioausgangspegel anpassen
- Balance L/R der Frontendstufen anpassen ("Front"-Kanäle versorgen die linken Chassis
und "Rear" Kanäle versorgen die rechten Chassis). Die rechte Seite ist ein Tick lauter
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| 5.1.2 Rearendstufe
- Tiefpass grob auf 250Hz einstellen (Hochpass wird im Radio gesetzt - siehe Kapitel 5.2)
- Verstärkungsfaktor und die Phase an das Frontsystem anpassen
- Tiefpassfrequenz feiner an das Frontsystem anpassen (ich habe ca. 200Hz gewählt)
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5.1.3 Subwooferendstufe
- Tiefpass ausschalten (Tiefpass für SW wird im Radio zuerst auf 200Hz gesetzt - siehe Kapitel 5.2)
- Phase des SW an das Frontsystem und die Kickbässe anpassen
- Tiefpass für SW im Radio auf ca. 90Hz reduzieren (siehe Kapitel 5.2)
- Verstärkungsfaktor feiner an das Frontsystem und die Kickbässe anpassen
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5.2 Radio
Ich
habe folgende Einstellungen in dem Kenwood KIV-300 Setup gewählt
(aufgelistet sind nur die Parameter, die von den Voreinstellungen
abweichen):
Audio/DSP-Einstellungen - Klangeinstellungen
- Supreme+: "OFF"
Audio/DSP-Einstellungen - Auswahl der Hörposition
- Position: "FL"
Audio/DSP-Einstellungen - Feinstellung der Hörposition -> mehrere Werte nach "Ohr" ausprobiert
- Front / L: "100cm"
- Front / R: "130cm"
- Rear / L: "80cm"
- Rear / R: "115cm"
- SW / L: "160cm"
- SW / R: "160cm"
Audio/DSP-Einstellungen - Auswahl des Fahrzeugtyps
- Car Type: "Compact"
Audio/DSP-Einstellungen - Lautsprechereinstellung
- Speaker Setting / Front / Location: "Door"
- Speaker Setting / Front / Size: "16cm"
- Speaker Setting / Front / Tweeter: "Use"
- Speaker Setting / Rear / Location: "Door"
- Speaker Setting / Rear / Size: "16cm"
- Speaker Setting / SubW / Size: "25cm"
Audio/DSP-Einstellungen - Feineinstellung des Fahrzeugtyps
- Front: "45cm"
- Rear: "76cm"
- SW: "0cm"
Audio/DSP-Einstellungen - Frequenzweicheneinstellung -> mehrere Werte feiner nach "Ohr" ausprobiert
- Front / FC: "60"
- Front / SLOPE: "-12"
- Rear / FC: "60"
- Rear / SLOPE: "-12"
- Subwoofer / FC: "90"
- Subwoofer / SLOPE: "-12"
- Subwoofer / PHASE: "Normal(0°)"
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6. Fazit
- das Projekt ist voll geglückt - der Klang ist BOMBASTISCH und übertriff meine Erwartungen
- es war sehr, sehr viel Arbeit - insbesondere die hinteren Lautsprecherträger und das Einziehen der Kabel in die Türen
- eine sorgfältige Planung und Vorbereitung spart viel Ärger und sichert das erwartete Ergebnis
- man braucht unbedingt ein Reparaturbuch, um nachzuschlagen wie die einzelnen Verkleidungen abgebaut werden
-
das Einziehen der Lautsprecherkabel in die Türen sollte man (wenn es
geht) vermeiden - das ist etwas nur für echte "Hardcore-Bastler"
- auch einfache, günstige, gebrauchte Komponenten (wie meine Signats) führen zum guten Ergebnis
- präzise Abstimmung der einzelnen Komponenten auf einander (siehe Kapitel 5.1) spielt eine Schlüsselrolle
-
eine vollständige, ausgiebige Dämmung des Innenraums, die man häufig in
den Car-Audio-Foren trifft (z.T. echte Alubutyl-Mterialschlachten)
wird
meiner Meinung nach total überbewertet! Ich habe es nur dezent und
gezielt eingesetzt und trotz dem keine Probleme mit "Klappern"
bemerkt. Das Auto ist selbst bei extremen Pegeln sehr ruhig geblieben
-
wenn es möglich ist, sollte man ein flacheres Reserveradmulde-Gehäuse
nehmen (max 19cm). Meins ist 21cm hoch und guckt aus der Mulde
raus. Deshalb musste ich unter die Trägerplatte kleine Abstandshalter legen
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7. Low-Cost Alternativen
Für
die meisten Polo-Fahrer wird meine oben vorgestellte Lösung etwas
"überdimmensioniert" sein. Sie ist nur für passionierte, versierte
Bastler geeignet, die vor einem größerem Arbeits- und Materialaufwand
nicht schrecken. Für die weniger "fanatischen" Audioliebhaber habe ich
einen Vorschlag für eine vereinfachte Variante vorbereitet. Sie ist auf
das wesentliche reduziert und trotzdem hochwertig aufgebaut. Dabei habe
ich gleich beispielhaft passende Komponenten genannt/empfohlen.
7.1 Konzept
Ich
gehe davon aus, dass in dem Polo ein beliebiges Werksradio mit
Frontlautsprecher und Antenne verbaut ist. Die Werkslautsprecher werden
ersetzt, das Werksradio wird vorzugsweise ersetzt (auf die Steuerung
per Multifunktionslenkrad gehe ich hier nicht ein, obwohl es möglich
wäre), die Werksantenne wird weiter benutzt. Es wäre auch möglich das
bestehende Werksradio zu behalten und per Hi-Low Adapter an die
eingeplante Endstufe anzuschließen.
Einbau kann durch einen mittelmäßig begabten Bastler oder Fachwerkstatt erfolgen.
Hier mein Vorschlag:
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- Radio (Fremdradio oder Werksradio)
- Frontlautsprecher 2-Wegesystem in der Tür
- 4-Kanal Endstufe (in der Reserveradmulde / im Kofferraum)
- Subwoofer in der Reserveradmulde
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7.2 Benötigte Komponenten
Radio:
1DIN Gerät, ohne Navi aber mit USB / iPod-Steuerung und Cinch-Ausgängen
für externe Endstufen. Hier würde ich folgende Geräte empfehlen: -
Kenwood KDC-4047 - einfaches, günstiges Gerät (ca. 80,- EUR), mit
CD-Laufwerk, mit einem Chinch-Ausgang und einer relativ guten
und schnellen USB-Steuerung (ich habe es gehabt und war damit sehr zufrieden).
- Kenwood KIV-700 - relativ günstiges (ca. 250,- EUR) aber sehr gutes Gerät (Beschreibung siehe Kapitel 1)
- Alpine CDA-117 Ri - relativ günstiges (ca. 270,- EUR) aber sehr gutes
Gerät, mit CD-Laufwerk, digitaler iPod Schnittstelle und LZK
Zum Einbau des Radios siehe Kapitel 4.1
Ein 2DIN Gerät mit/ohne Navi mit/ohne BT geht auch. Hier würde ich zum
Pioneer AVH-P4200DVD greifen (ca. 420,- EUR). Natürlich kann man auch
das Werksradio (mit allen seinen Macken) behalten.
Frontlautsprecher: hier würde ich je nach Budget folgende 2-Wegesysteme (16cm Tiefmitteltöner + Hochtöner) empfehlen:
- Audio System MX 165 Plus (ca. 100,- EUR)
- Eton PRO 170 (ca. 160,- EUR)
- Eton RS 161 (ca. 220,- EUR)
- HERTZ HSK 165.3 (ca. 290,- EUR)
- Eton A1 Adventure (ca. 380,- EUR)
Die Hochtöner können in die Originalplätze, in ein "Einbautöpchen" oder
in eine Alukugel (siehe Kapitel 4.2) eingebaut werden.
Zum Einbau der Tiefmitteltöner siehe Kapitel 4.3
Endstufe:
es wird eine 4-Kanalendstufe benötigt. 2 Frontkanäle versorgen die
Frontlautsprecher und die 2 Rearkanäle versorgen den Subwoofer (wegen
des Brückenmodus auf ein 4 Ohm Sub-Chassis achten). Hier würde ich
folgende Endstufen empfehlen:
- Axton A490 - günstig (ca. 140,- EUR)
- Rodek RN-4110 - günstig, stark (ca. 200,- EUR)
- Audio System MX 75.4 - günstig, flexibel (ca. 225,- EUR)
- Eton ECC 500.4 - stark, flexibel (ca. 260,- EUR)
- Mosconi Gladen One 60.4 - klein, flexibel, gut, Phaseshift, mit High-Level Eingang für Werksradios (ca. 280,- EUR)
- Eton MA 75.4 - klein, flexibel, gut, mit High-Level Eingang für Werksradios (ca. 290,- EUR)
Billigere oder gebrauchte 4-Kanalendstufen gehen auch (siehe meine Signat RAP 2)
Sub-Chassis:
hier würde ich je nach Budget folgende 10" Chassis empfehlen, die
bestens mit einem geschlossenen Gehäuse um die 30l zurechtkommen:
- JL Audio 10W1v2-4 (ca. 130,- EUR)
- JL Audio 10W3v3-4 (ca. 210,- EUR)
- Hertz ES 250 (ca. 120,- EUR)
- Hertz HX 250 D.4 (ca. 220,- EUR)
Kleinere Chassis mit 8" oder größere mit 12" gingen auch (je nach
Anspruch und Budget). Wegen des Brückenmodus auf ein 4 Ohm Sub-Chassis
achten.
Subwoofergehäuse: Sub-Frame für die Reserveradmulde.
Zum Einbau des Subwoofers siehe Kapitel 3.2 und 4.5
Dazu kommt noch Montagematerial:
- CAN-Bus Adapter: wenn man sich nicht traut den Zündplus an dem
Sicherungskasten oder an dem Zigarettenanzünder "anzuzapfen"
oder möchte die Steuerung per Multifunktionslenkrad aktivieren
- Radioblende: um das 1DIN Radio einzubauen wird eine entsprechende
Blende benötigt. Ich würde die originale Blende von VW empfehlen -
passt perfekt zum Rest (siehe Kapitel 2)
- Adapterringe für die Lautsprecher (zur Montage der Tiefmitteltöner in
der Tür): entweder aus Kunststoff oder besser aus MPX oder MDF
- Stromkabel + Sicherung
- Lautsprecherkabel
- Chinchkabel
- High-Low Adapter (wenn die Endstufe an das vorhandene Werksradio
angeschlossen wird und selbst kein High-Level Eingang hat)
- Triggersignaladapter - wenn man das Werksradio behalten möchte und
die eingesetzte Endstufe kein Einschaltsignal aus dem
Lautsprechersignal erkennt, muss aus dem
Lautsprechersignal ein dediziertes Triggersignal zum Einschalten der
Endstufe gewonnen werden
- Türdämmung (Alubutyl o.ä.)
7.3 Feintuning / Abstimmung
Ich würde folgende Vorgehensweise/Einstellungen empfehlen:
- die Empfindlichkeit der Endstufe möglichst niedrig einstellen (d.h.
auf hohe Eingangsspanung einstellen), damit man den ganzen
Lautstärkeregelbereich des Radios nutzen kann -> das
reduziert die Anfälligkeit auf Störsignale und Übersteuerung
- die Frontlautsprecher per Hochpass (in Radio oder Endstufe) bei ca. 60-80Hz trennen
- den Subwoofer per Tiefpass (in Radio oder Endstufe) bei ca. 80Hz trennen
- die Lautstärke und Phase des Subwoofers an die Frontlautsprecher nach Geschmack und Ohr anpassen
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8. Wunschkonfiguration
Natürlich
habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, was ich einbauen würde,
wenn ich nicht an die bereits vorhandenen Komponenten gebunden wäre.
Wie würde meine Wunschkonfiguration aussehen, wenn ich auf einer
"grünen Wiese" mit einem vertretbaren Budget anfangen dürfte. Dabei sind
einige Konfigurationen entstanden, die je nach Fahrzeug (verfügbare Einbauplätze)
als 2-Wegesystem oder 3-Wegesystem gedacht sind. Beide Varianten sind als
vollaktives System mit einem DSP und einem Sub in einem geschlossenen
Gehäuse konzipiert. Bei den verschiedenen Konfigurationen habe ich an bestimmte
Komponenten (Hersteller), zwei "Leistungsklassen" (lite und power) sowie Abmessungen (Einbauplatzbedarf)
gedacht.
8.1 Konzept
8.1.1 Variante A: 2-Wegesystem
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- Radio: Fremdradio oder Werksradio
- Frontlautsprecher: ein 16cm 2-Wege Komponentensystem in der Tür
- DSP: zur Aktivierung eines 2-Wegesystems + Sub reicht ein 5-Kanal DSP, deshalb
würde ich hier zu dem Audison Bit Ten greifen. Der sorg für die aktive Trennung,
EQ und Laufzeitkorrektur
- Endstufen: je nach Hersteller und "Leistungsklasse" würde ich eine 4-Kanalendstufe
für die Frontlautsprecher und eine Monoendstufe oder gebrückte Stereoendstufe
für den Sub nehmen
- Sub: ein 12" oder 13" Sub-Chassis in einem geschlossenen Gehäuse (vorzugsweise
in Reserveradmulde). Bei engeren Platzverhältnissen würde auch ein 10" Chassis
funktionieren. Bei der Wahl des Chassis ist auf die Impedanz zu achten
(bei Monoendstufe bevorzugt 2Ohm, bei gebrückter Stereoendstufe 4Ohm wählen)
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8.1.2 Variante B: 3-Wegesystem
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- Radio: Fremdradio oder Werksradio
- Frontlautsprecher: ein 16cm 3-Wege Komponentensystem oder ein 2-Wege
Komponentensystem ergänzt um einen Mitteltöner
- DSP: zur Aktivierung eines 3-Wegesystems + Sub braucht man
8-Kanal DSP, deshalb würde ich hier zu dem Mosconi Gladen 6to8 greifen.
Der sorgt für die aktive Trennung, EQ und die Laufzeitkorrektur
- Endstufen: je nach Hersteller und "Leistungsklasse" würde ich zwei 4-Kanalendstufen
oder eine 4-Kanal (HT+MT) + eine 2-Kanal (TT) + Monoendstufe (Sub) nehmen
- Sub: ein 12" oder 13" Sub-Chassis: JL Audio in einem geschlossenen Gehäuse
(vorzugsweise in Reserveradmulde) oder Eton in Bass-Reflex Gehäuse.
Bei engeren Platzverhältnissen würde auch ein 10" Chassis funktionieren.
Bei der Wahl des Chassis ist auf die Impedanz zu achten (bei Monoendstufe
bevorzugt 1x2 Ohm oder 2x4 Ohm (parallel) wählen, bei Stereoendstufe 2x2 Ohm
wählen, bei gebrückter Stereoendstufe 1x4 Ohm oder 2x2 Ohm (in Reihe) wählen
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8.2 Komponentenwahl
Die oben genannten Varianten kann man mit einer unendlichen Vielzahl von Komponenten realisieren.
Ich habe mich auf fünf namhafte, erprobte Hersteller eingeschränkt, die gute Preisleistung bieten
Frontlautsprecher:
- ETON: perfekter klang, hohe Leistungsreserven, sehr geringe Einbautiefe (keine Probleme mit dem Einbau), erweiterbar auf 3-Wegesystem
- Audison: perfekter klang, "edel"
- Hertz: perfekter Klang, kraftvoll, verfügbar als 2-Wege und 3-Wege Komponentensystem (auf Einbautiefe des TMT bzw. des TT achten)
Endstufen:
- ETON ECC-Serie: guter Klang, kraftvoll, günstig, flexibel, relativ groß
- ETON MA-Serie: guter Klang, relativ günstig, sehr klein, effizient
- Mosconi Gladen One: guter Klang, günstig, flexibel, sehr klein
DSP:
- Mosconi Gladen: klein, flexibel, günstig
- Audison: klein, flexibel, günstig
Sub-Chassis:
- ETON: guter, kontrolliert Klang, geeignet für relativ kleine geschlossene Gehäuse, 8", 10", 12" Varianten vorhanden
- JL Audio: guter Klang, geeignet für relativ kleine geschlossene Gehäuse, 10", 12", 13" als 2 und 4 Ohm Varianten vorhanden, günstig
Konkrete Vorschläge für einige Komponenkonfigurationen inkl. Preise und WEB-Links zu den Komponenten habe ich in einer Excel-Liste zusammengestellt (siehe Screenshot). Diese Excel-Liste steht
zum Download zur Verfügung.
Meine persönlichen Favoriten sind je nach Variante ETON-basierte Konfigurationen Cfg.3 + Cfg.9 (kraftvoll) und Cfg.2 + Cfg.8 (günstig)
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