DIY Softbox - eine nachgebaute Softbox für Systemblitze

 

 

Nach dem ich zwei "Oktoboxen" auf Basis eines Schirms gebaut habe, wollte ich eine "echte" 90x90cm große Softbox ausprobieren. Wie alle meine Projekte, sollte das ganze möglichst einfach, günstig und schnell umsetzbar sein. Weiterhin, die Softbox sollte auf ein altes Cullmann-Stativ befestigt werden.
Als Materialien kamen nur die einfachsten, allgemein verfügbaren Teile zum Einsatz:

 

  • - Autoabdeckplane von OBI als Bezugsstoff für den Spiegelkasten (12€)
  • - weißer Muslinstoff als Diffuser (11€)
  • - zwei Carbonstäbe 800mm lang und 4mm dick (je 3,60€)
  • - zwei Carbonstäbe 800mm lang und 3mm dick (je 2,60€)
  • - Kantholz 4x4cm 15cm lang
  • - Stück Mossgummi
  • - Aluflachblech
  • - zwei Schrauben M5x40mm + eine Flügelmutter
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    Die einzige Herausforderung bei dem Projekt ist die Nähmaschine. Aufbau der Softbox und der Befestigung ist sichtbar auf den beigefügten Fotos und bedarf keiner besonderen Beschreibung.

    Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass es eine Bastlerlösung ist, die nicht so elegant, robust und flexibel ist (Leistung, Einstelllicht,...) wie eine Profi-Lösung. Dafür kostet sie nur ein Bruchteil dessen, was eine gekaufte Softbox kosten würde (es waren in Summe ca. 36€ und viel Spaß beim Basteln).

    Und jetzt zur Lichtleistung (manche sagen, dass die Aufsteckblitze für eine Softbox zu schwach sind).
    Bei einer Aufstellung der Softbox 2m vom Objekt, bestückt mit einem Aufsteckblitz Canon 430EZ (LZ35/50mm) eingestellt auf 1/1 Leistung und Zoom=28mm, komme ich auf Blende f8. Also wenn Leistung gemeint ist, dann dürfte es kein Problem sein, auch etwas mehr als nur ein Kopfportrait zu belichten.

     

    Das Gestell der ganzen Softbox besteht aus vier Carbonstäben, je 800mm lang und 4mm dick (die oberen zwei) bzw. 3mm dick (die unteren zwei). Damit die Softbox die gewünschte Größe und Form hat, habe ich zuerst die Stabenden mit einem Faden gebunden . Wenn der Überzug fertig ist, kann man den Faden entfernen.

     

    Am Anfang habe ich das Gewicht der Softbox etwas unterschätzt und die oberen Stäbe mit 3mm unterdimensioniert. Nachträglich habe ich sie durch zwei Stäbe mit 4mm Dicke ersetzt.

     

    Die Stäbe stecken in einem 4x4cm Kantholz, ca. 15cm lang. Die Löcher sind leicht versetzt, parallel zueinander gebohrt, damit sich die Stäbe nicht treffen und in der gesamten (Quer-)Tiefe stecken.

     

    Für den Zuschnitt der vier Softboxschirmteile habe ich eine Papierschablone angefertigt.

     

    Kontur des Gestells auf ein Blatt Papier abgemalt...

     

    ... ausgeschnitten und auf den Bezugsstoff übertragen.

     

    Und so sieht der Spiegelkasten nach dem Zusammenbau aus.

     

    Der Spiegelkasten von hinten mit dem durchgesteckten Blitz.

     

    So sieht der Spiegelkasten von innen aus (Zwischendiffuser ist bereits eingehängt).

     

    Und hier das Ganze mit dem Difuserstoff davor.

     

    Dieses Bild zeigt die Softbox in Aktion. Der eingesetzte Difuserstoff scheint relativ dünn zu sein, aber das kann problemlos geändert werden, wodurch sich die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung (auf Kosten der Lichtleistung) steigern lässt.

     

    Für mein Gebrauch ist die Gleichmäßigkeit vollkom ausreichend.

     

    Hier eine Detailansicht wie der Blitz in die Öffnung in der Softbox gesteckt und auf das Stück Kantholz eingeklemmt wird.

     

    Und jetzt zur Blitzmontage.
    Der Blitz wird einfach auf dem Kantholz gelegt (ich habe noch ein Stück Mossgummi druntergelegt) und in den vorbereiteten Ausschnitt gesteckt. Das Kantholz selbst ist an eine gewöhnliche Stativ-Schnellwechselplatte geschraubt.

     

    In meinem Fall habe ich noch eine Zwischenhülse genutzt, die auf einer Seite M5-Gewinde und auf der anderen 1/4"-Gewinde hatte. Das erleichterte den Zusammenbau. Es wäre aber problemlos möglich die Schnelwechselplatte direkt an das Kantholz zu schrauben (z.B. die vorhandene 1/4"-Schraube entfernen und durch Holzschraube ersetzen).

     

    Zum Schluss noch ein Foto mit der Autoabdeckplanne. Sie ist aus einem grauweißen Kunststoffgewebe, hochglänzend silbern kaschiert, sehr leicht und lässt sich gut nähen.

     

    Beispielfoto geschossen mit der beschriebenen Softbox.